Training
Gleichzeitig ist die Gesundheit ein zentrales Thema, besonders wenn Sie ins Hochgebirge aufbrechen. Die Höhe stellt besondere Anforderungen an Ihren Körper. Aber keine Sorge, mit der richtigen Vorbereitung und Achtsamkeit können Sie Risiken minimieren. Als Ihr Guide ist Ihre Gesundheit und Sicherheit meine oberste Priorität. Wir gehen langsam, achten aufeinander und kennen die Anzeichen, auf die wir achten müssen.
Wie fit müssen Sie sein?
Das hängt natürlich stark von Ihrer geplanten Tour ab:
- Kulturreisen / Sightseeing (z.B. Kathmandu-Tal): Hier reicht eine normale Grundfitness. Sie werden viel zu Fuß unterwegs sein, oft auf unebenem Pflaster oder Treppen, aber es gibt keine extremen Anstrengungen.
- Leichte bis moderate Treks (z.B. Poon Hill, Helambu): Sie sollten in der Lage sein, mehrere Stunden (4-6 Std.) pro Tag mit einem leichten Tagesrucksack bergauf und bergab zu gehen, auch über mehrere Tage hinweg. Eine gute Ausdauer ist hier wichtig.
- Mittelschwere bis anspruchsvolle Treks (z.B. Annapurna Base Camp, Everest Base Camp, Manaslu Circuit): Hier sind Gehzeiten von 6-8 Stunden (oder mehr) pro Tag über 2-3 Wochen die Regel, oft in großer Höhe und mit teils steilen An- und Abstiegen. Eine sehr gute Kondition, Trittsicherheit und mentale Stärke sind erforderlich.

Trainingstipps für Ihre Vorbereitung
Je früher Sie mit der Vorbereitung beginnen, desto besser. Ideal sind 3-6 Monate vor der Reise.
- Ausdauer (Cardio): Das ist die Basis! Regelmäßiges Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Wandern verbessert Ihre Herz-Kreislauf-Fitness. Versuchen Sie, 2-3 Mal pro Woche mindestens 30-60 Minuten aktiv zu sein.
- Krafttraining: Starke Beine (Oberschenkel, Waden) und ein stabiler Rumpf (Bauch, Rücken) helfen Ihnen enorm beim Bergauf- und Bergabgehen und beim Tragen des Rucksacks. Kniebeugen, Ausfallschritte, Wadenheben und Rumpfübungen sind ideal.
- Wandern, Wandern, Wandern: Die beste Vorbereitung für Trekking ist... Trekking! Machen Sie am Wochenende längere Wanderungen, idealerweise in hügeligem Gelände und mit dem Rucksack, den Sie auch in Nepal tragen werden. Tragen Sie dabei auch Ihre Wanderschuhe ein!
- Treppensteigen: Simuliert perfekt das Bergaufgehen. Nutzen Sie Treppen statt des Aufzugs oder trainieren Sie auf einem Stepper.

Höhenkrankheit (AMS): Das A und O im Hochgebirge
Die Akute Bergkrankheit (AMS - Acute Mountain Sickness) ist das wichtigste Gesundheitsthema beim Trekking im Himalaya. Sie kann jeden treffen, unabhängig von Alter oder Fitnesslevel! Sie entsteht, weil der Körper in großer Höhe weniger Sauerstoff zur Verfügung hat und Zeit braucht, sich anzupassen (Akklimatisation).
- "Go high, sleep low": Wenn möglich, machen Sie Tagesausflüge in größere Höhen, kehren Sie aber zum Schlafen wieder auf eine niedrigere Höhe zurück.
- Höhenmeter pro Nacht: Oberhalb von 3.000 Metern sollte die Schlafhöhe pro Tag idealerweise nicht mehr als 300-500 Meter über der der Vornacht liegen.
- Ruhetage: Planen Sie alle 3-4 Tage oder alle 1.000 Höhenmeter einen Akklimatisationstag ein (aktiv bleiben, aber nicht weiter aufsteigen). Auf meinen Touren plane ich die Routen immer so, dass eine gute Akklimatisation möglich ist. Wir gehen bewusst langsam ("Bistari, Bistari" – langsam, langsam auf Nepali).
Symptome von AMS: Achten Sie auf diese Anzeichen (können einzeln oder kombiniert auftreten):
- Kopfschmerzen (oft das erste Zeichen)
- Übelkeit / Appetitlosigkeit
- Schwindel / Benommenheit
- Ungewöhnliche Müdigkeit / Schwäche
- Schlafstörungen
- Ignorieren Sie Symptome nicht! Teilen Sie sie sofort Ihrem Guide (mir!) oder Ihren Mitreisenden mit.
- Steigen Sie bei Symptomen NIEMALS weiter auf! Bleiben Sie auf gleicher Höhe oder steigen Sie ab, bis die Symptome verschwinden.
- Abstieg ist die beste Medizin! Wenn sich die Symptome nicht bessern oder sogar verschlimmern, ist ein sofortiger Abstieg lebensnotwendig. AMS kann zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Höhen-Hirnödem (HACE) oder Höhen-Lungenödem (HAPE) führen. Ich bin darin geschult, die Symptome zu erkennen und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ihre Sicherheit steht an erster Stelle. Es gibt auch Medikamente wie Diamox (Acetazolamid), die zur Vorbeugung oder Behandlung unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden können – sprechen Sie das unbedingt vorher mit Ihrem Arzt ab!
Weitere Tipps zur Vorbeugung:
- Trinken, trinken, trinken: Ausreichend Flüssigkeit (Wasser, Tee – ca. 3-4 Liter pro Tag) ist in der Höhe extrem wichtig.
- Kein Alkohol, keine Schlafmittel: Beides beeinträchtigt die Höhenanpassung und kann Symptome verschleiern.
- Essen Sie genug: Auch wenn der Appetit nachlässt, braucht Ihr Körper Energie. Kohlenhydrate sind gut.
Gesundheitscheck & Impfungen
Ganz wichtig: Suchen Sie rechtzeitig (mind. 6-8 Wochen vor Abreise) einen Reisemediziner oder Ihren Hausarzt auf! Nur ein Arzt kann Sie individuell beraten.
- Allgemeiner Gesundheitscheck: Lassen Sie prüfen, ob Sie gesundheitlich fit genug für die geplante Reise sind, besonders wenn Sie Vorerkrankungen haben (Herz, Lunge, Kreislauf).
- Impfungen: Besprechen Sie Ihren Impfstatus. Empfohlen für Nepal sind oft:
- Standardimpfungen überprüfen und ggf. auffrischen (Tetanus, Diphtherie, Polio, Masern).
- Hepatitis A (wird meist empfohlen).
- Typhus (bei einfachen Reisebedingungen empfohlen).
- Hepatitis B (bei längerem Aufenthalt oder engem Kontakt zur Bevölkerung).
- Tollwut (bei erhöhtem Risiko, z.B. viel Kontakt mit Tieren – Impfung ist aber aufwändig).
- Japanische Enzephalitis (bei längerem Aufenthalt im Terai während der Monsunzeit).
- Gelbfieber: Nur vorgeschrieben, wenn Sie aus einem Gelbfieber-Endemiegebiet einreisen.
- Malaria: Das Risiko besteht hauptsächlich im Terai während und kurz nach der Monsunzeit. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob eine Prophylaxe oder Stand-by-Medikation sinnvoll ist. Mückenschutz (Repellents, lange Kleidung, Moskitonetz) ist immer wichtig im Terai.
Die hier genannten Informationen ersetzen keinesfalls eine professionelle ärztliche Beratung! Informieren Sie sich bei einem Reisemediziner oder dem Tropeninstitut über die aktuellen Empfehlungen für Nepal. Sie können Ihnen auch Infos zur Höhenkrankheit und ggf. zu Medikamenten wie Diamox geben.

Ihre persönliche Reiseapotheke
Stellen Sie sich eine kleine Apotheke mit den wichtigsten Dingen zusammen:
- Persönliche Medikamente: Alles, was Sie regelmäßig einnehmen (in ausreichender Menge!).
- Schmerzmittel: Gegen Kopf- oder Gliederschmerzen (z.B. Ibuprofen, Paracetamol).
- Mittel gegen Durchfall: (z.B. Loperamid – aber vorsichtig einsetzen!).
- Mittel gegen Übelkeit/Erbrechen.
- Breitband-Antibiotikum: Nur nach Absprache mit Ihrem Arzt! Für bakterielle Infektionen.
- Halsschmerztabletten.
- Wundversorgung: Pflaster, Blasenpflaster (!), Mullbinden, Desinfektionsmittel, Wundsalbe.
- Sonnenschutz: Hoher Lichtschutzfaktor (LSF 30-50), auch für die Lippen.
- Insektenschutzmittel: Besonders für das Terai und tiefere Lagen.
- Elektrolytpulver: Zum Ausgleich bei starkem Schwitzen oder Durchfall.
- (Optional): Persönliche Mittel gegen Reisekrankheit, Allergien etc.
Eine gute Vorbereitung bei Fitness und Gesundheit legt den Grundstein dafür, dass Sie Ihr Nepal-Abenteuer in vollen Zügen genießen können. Im nächsten Kapitel kümmern wir uns um die richtige Ausrüstung und was in Ihren Rucksack gehört.
Reiseplanung
Sie haben sich also entschieden – Nepal soll dein nächstes Abenteuer werden! Großartig, ich freue mich mit Ihnen! Eine gute Vorbereitung ist der Schlüssel zu einer unvergesslichen und reibungslosen Reise. Keine Sorge, es ist gar nicht so kompliziert. In diesem ersten Schritt gehen wir die wichtigsten Punkte der Planung und Buchung durch, damit Sie eine solide Basis haben.
Ausrüstung
Die richtige Ausrüstung ist entscheidend für Ihr Wohlbefinden und Ihre Sicherheit in Nepal, besonders beim Trekking. Aber keine Sorge, du musst nicht gleich einen Outdoor-Laden leer kaufen! Es geht darum, die richtigen Dinge dabei zu haben – nicht zu viel, aber auch nichts Wichtiges zu vergessen.